Das alte Tiergartenviertel in Berlin
Themenseite zu einer untergegangenen Welt
Eine kurze Geschichte des TiergartenviertelsIm 19. Jahrhundert entstand zwischen dem Grossen Tiergarten und dem Landwehrkanal eine ausgedehnte Villenkolonie. Hier lebten Kunstsammler und -mäzene, Künstler, Bankiers, Salonieren, Geheimräte und Diplomaten, Politiker und Industrielle. Zu den bekannteren Bewohnern gehörten u.a. Adolph von Menzel, die Gebrüder Grimm, Paul Cassirer, Max Friedländer, Georg Kolbe, James Simon und Tilla Durieux. In der Gründerzeit ab 1871 wurden viele der Villen durch prächtige Mehrfamilienhäuser im Neorenaissance-Stil ersetzt, und es zogen erste Botschaften in das Viertel. Die Zerstörung des Alten Tiergartenviertels begann bereits vor dem zweiten Weltkrieg: Im östlichen Teil wurden ab 1938 viele intakte Gebäude abgerissen, um Platz für den „Runden Platz“ zu schaffen, der ein wichtiger Teil der von Albert Speer geplanten „Nord-Süd-Achse“ werden sollte. Der Bereich westlich der heutigen Stauffenbergstraße wurde zum Botschaftsviertel erklärt. Für den Neubau von Botschaften wurden auch hier viele bestehende Bauten abgerissen.
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